Von Daria Margo Helmke

1. Auf einen grünen Zweig kommen
In meiner Forschungsarbeit beschäftige ich mich mit Komponenten der städtischen Naturlandschaft, die im Wahrnehmungsprozess das stressreduzierende Potenzial einer Naturlandschaft unterstützen können. Wissen-schaftliche Arbeiten, welche diese Komponenten skizzieren, werden in meiner Forschung berücksichtigt.
Das Feld meiner Forschung ist vor allem die städtische Naturlandschaft der näheren Umgebung der Universität Hamburg. Im Kontext relevanter Literatur habe ich mir durch teilnehmende Beobachtung, visuelle Methoden der Anthropologie, Wahrnehmungsspaziergänge sowie durch das Erheben von Audiodateien und durch das Führen von Interviews, methodischen Zugang zum Forschungsfeld der städtischen Naturlandschaft ermöglicht.
Mit dieser Forschungsarbeit möchte ich die Wissenskompetenz stärken, die einem gesundheitsorientierten
Lebensstil dient, in Hinblick auf die Nutzung der stressreduzierenden Wirkung der ‚Wahrnehmung von städtischer Naturlandschaft‘.
2. Die Theorien, mit denen ich mich in meiner Forschungsarbeit beschäftige
1.Es gibt Komponenten in der Naturlandschaft, die vermehrt als positiv wahrgenommen werden. Diese präferierten Komponenten begünstigen die stressreduzierende bzw. entspannende Wirkung der Naturlandschaft auf den Menschen.[efn_note]Vgl., Hans Walden. Der Weg zum Erholungswald – das Beispiel Hamburg in: Albrecht Lehmann, Klaus Schriewer (Hg.). Der Wald – Ein deutscher Mythos? Dietrich Reimer Verlag Berlin. Hamburg. Band 16. (2000). S.113.// Roger S. Ulrich. Aesthetic and affective response to natural environment. In I. Altman & J. Wohlwill (Eds.). Human Behavior and Environment. Vo1.6: Behavior and Natural Environment. New York: Plenum (1983). S. 85-125.// Roger S. Ulrich. Human responses to vegetation and landscapes. Department of Geography. University of Delaware. Newark, DE 19716 (U.S.A.), (Accepted for publication 27 August 1985), Landscape and Urban Planning, 13, Elsevier Science Publishers B.V., Amsterdam – printed in The Netherlands (1986). S.29- 44.// Rachel Kaplan und Stephen Kaplan. The Experience of Nature – A Psychological Perspective. University of Michigan Published by the Press Syndicate of the University of Cambridge The Pitt Building, Trumpington Street, Cambridge CB2 1RP 32 East 57th Street, New York, NY 10022, USA 10 Stamford Road, Oakleigh, Melbourne 3166, Australia, Cambridge University Press (1989). S. 1-338.[/efn_note]
2.Die Wahrnehmung einer städtischen Naturlandschaft basiert auf einem dynamischen Zusammenspiel zwischen dem/der, in dem Raum auftretenden Akteur_in und dem konstruierten Raum selbst.[efn_note]Vgl., Nina Baur,
Die Interaktion von Mensch und Raum durch Raumproduktion, Raumwahrnehmung und Raumaneignung, http://blog.soziologie.de/2013/03/die-interaktion-von-mensch-und-raum-durch-raumproduktion-raumwahrnehmung-und-raumaneignung/, (2013). zuletzt aufgerufen am: 9.12.2018.//Andrea Abraham, Kathrin Sommerhalder, Thomas Abel. Landscape and well-being: a scoping study on the health-promoting impact of outdoor environments. Birkha user Verlag, Basel/ Switzerland (2009).//Ulrich Gebhard, Thomas Kistemann Hrsg., Landschaft, Identität und Gesundheit, Zum Konzept der Therapeutische Landschaften, Springer Fachmedien Wiesbaden (2016).[/efn_note]
3. Begriffsdefinitionen:
3.1. Naturbegriff
In meiner Arbeit konzentriere ich mich auf den gesundheitsfördernden Aspekt von Naturwahrnehmung. Ich beziehe mich auf die Natur, die ‚trotz gelegentlicher oder regelmäßiger Eingriffe des Menschen, eine autonome Dynamik und Prozesshaftigkeit beibehält‘.[efn_note]Martin Seel. (1991). S.21.[/efn_note]
3.2. Landschaftsbegriff und Ästhetik
‚Landschaft ist ein größerer Raum ästhetischer Natur‘.[efn_note]Martin Seel. (1991). S.221.[/efn_note] Der Philosoph Martin Seel, auf dessen Begriffserklärungen von ‚Natur‘ und ‚Landschaft‘ ich mich beziehe, schreibt in ‚eine Ästhetik der Natur‘, dass dem was ‚ästhetische Natur‘ eigentlich ist, eine Diversität anhängt, die das zeitgemäße Bewusstsein als Voraussetzung hat.[efn_note]Martin Seel. (1991). S.230.[/efn_note] Ästhetische Natur scheint so, als hätte sie ‚einen mehr oder weniger ‚vom menschlichen Handeln unabhängig existierenden Bereich.[efn_note]Martin Seel. (1991). S.215.[/efn_note]
4. Forschungsstand
Die stressreduzierende Wirkung von städtischer Naturlandschaft ist vermehrt durch die Psychologie wissenschaftlich begründet. Vor allem der gestalterische Aspekt des physischen Raumes der Naturlandschaft ist in Hinblick auf die stressreduzierende Wirkung erforscht. Forschungen aus der empirischen Psychologie, der Geografie, Soziologie und Anthropologie sind mir bekannt und werden in meiner Arbeit berücksichtigt. Anthropologische Zugänge zum Feld sind generell nicht sehr verbreitet.[efn_note]Vgl. u.a., Albrecht Lehmann, Erinnerte Landschaft Veränderungen des Horizonts und narrative Bewußtseinsanalyse, Fabula, Jan 1, Vol. 39, (1998), S.291-301.// Albrecht Lehmann, Landschaftsbewusstsein – Zur gegenwärtigen Wahrnehmung natürlicher Ensembles, in: Natur – Kultur Volkskundliche Perspektiven auf Mensch und Umwelt; Rolf Wilhelm Brednich, Annette Schneider, Ute Werner (Hrsg.); 32. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Halle vom 27.09 bis 1.10.1999., Waxmann Verlag GmbH, (2001). S.147- 153.[/efn_note]
5. Historie- Die Bedeutung von städtischer Naturlandschaft zum Zweck der Erholung[efn_note]Vgl., Gabriele Schabbel-Mader, Helmut Barth, Holger Paschburg, Jürgen Pietsch, Martin Bredenbeck, Grün modern – Gärten und Parks der 1950er bis 1970er Jahre. Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU), Bundesverband für Kultur, Natur und Heimat e.V., Bonn (2013), S.64-65.// Hans Walden,(2000). S. 99, 103-104, 114.// Microsoft, Zeitstrahl, https://templates.office.com/de-de/Zeitstrahl-TM01016265, (2019), zuletzt aufgerufen am: 22.02.2019.[/efn_note]

6. Theoretische Grundlagen zu ausschlaggebenden Komponenten für eine stressreduzierende Wirkung städtischer Naturlandschaft
‚[…] wir stellen uns das Ziel aller Träume, das Paradies, als Garten vor, wir sprechen vom Garten Eden‘, schreibt der Leiter des kulturanthropologischen Institutes in Mainz, Michael Simon, in ‚Mensch und Umwelt – Ein Thema volkskundlicher Forschung und Präsentation?‘.[efn_note]Vgl., Jan Carstensen, Silke Göttsch, Michael Simon, Berthold Heizmann, Kurt Dröge, Sabine Schachtner, Vera Deißner. Zweites ökologisches Kolloquium Mensch und Umwelt Ein Thema volkskundlicher Forschung und Präsentation? Rheinland-Verlag GmbH Köln (1993). S. 22.[/efn_note]
‚Das Paradies‘ wird in unserer gedanklichen Vorstellung mit einer harmonischen Naturlandschaft assoziiert, Naturlandschaft ist in diesem Zusammenhang positiv belegt. Diese Form der ‚sprachlichen Erfassung der Welt‘[efn_note]Jan Carstensen, Silke Göttsch, Michael Simon, Berthold Heizmann, Kurt Dröge, Sabine Schachtner, Vera Deißner. (1993). S. 22.[/efn_note] zeigt auf, wie naheliegend der Gedanke einer Naturlandschaft als Raum für Erholung und Wohlbefinden ist.
6.1. Materielle Attribute
‚Ein gesundes Leben hat eine räumliche Dimension‘.[efn_note]Ulrich Gebhard, Thomas Kistemann, (2016), S.1.[/efn_note] Bestimmte Attribute einer Naturlandschaft beinhalten mehr Potenzial als andere, Wohlgefallen auszulösen.[efn_note]Roger S. Ulrich. (1983). S.85-125.[/efn_note]
Der Historiker Hans Walden bezeichnet drei materielle Attribute als ausschlaggebend für die Nutzung der Naturlandschaft in der Form des Waldes als einen Erholungsraum: Die Erreichbarkeit, die Art des Waldbestandes und die dort vorhandenen Zusatzangebote.[efn_note]Hans Walden, (2000) S.99- 115. S.113.[/efn_note]
Der in Schweden an der Chalmers University of Technology, am ‚Department of Architecture and Centre for Healthcare Architecture‘, unterrichtende Professor Roger S. Ulrich, arbeitet in seiner Forschung als bevorzugt wahrgenommene Attribute einer Landschaft heraus.[efn_note]Roger S. Ulrich. (1983). S. 85-125.[/efn_note] Ulrich schreibt, dass der Mensch in seiner ersten, affektiven Reaktion auf eine Umgebung das visuell wahrgenommene der Umgebung oft nach dem Prinzip ‚Like oder Dislike‘ bewertet. Diese affektive Bewertung zieht in den meisten Fällen entsprechend zusprechendes oder ablehnendes Verhalten, Handlungsimpulse und entsprechende Gedanken und Gefühle nach sich. [efn_note]Roger S. Ulrich. (1983). S.91-93+95.[/efn_note] Ulrich schreibt, dass Wahrnehmung von Naturlandschaft im Vergleich zu Wahrnehmung dominant städtischer Szenerie, unterschiedliche physische Regungen und emotionale Reaktionen auslöst. Ulrich stellte fest, dass Naturlandschaften mehr Potenzial beinhalten, eine stressreduzierende Wirkung im Individuum hervorzurufen.[efn_note]Roger S. Ulrich, (1986). S. 37-38.[/efn_note] Ulrich fand heraus, dass eine ‚Like- Reaktion‘, also eine positive Reaktion auf die visuell wahrgenommene Umgebung und damit auch eine stressreduzierende Wirkung, wahrscheinlicher ist, wenn die Umgebung:
‚1. Mittelmäßig bis starke Komplexität (viele, verschieden aussehende Elemente) aufweist.
2. Die Komplexität strukturierte Elemente enthält, welche einen Fokuspunkt herausstellen und erkennbare Muster und Ordnung enthalten.
‚The notion that structural or organizational properties influence aesthetic preference is also prominent in Gestalt theory and in the literature of intuitive design and art where concepts such as „harmony“ and „composition“ have long been emphasized.‘[efn_note]Roger S. Ulrich. (1983). S.99.[/efn_note]
3. Die Aussicht eine mittelmäßige bis starke, tiefe Einsicht gewährt, welche der Akteur unzweideutig wahrnehmen kann.
4. Die Oberfläche ebenmäßig ist und so wirkt, als würde sie die Fortbewegung unterstützen.
5. Die Umgebung eine nicht einsehbare Ablenkung bzw. Abbiegung enthält und hierdurch signalisiert, dass neue Landschaft folgt, unter der Bedingung, dass diese als risikoarm erwartet wird.
6. Keine erheblichen Bedrohungen aufweist (wie zum Beispiel ein steiler Abhang oder bestimmte, als gefährlich wahrgenommene Tiere dies könnten)‘.[efn_note]Roger S. Ulrich. (1983). S.105.[/efn_note]
Zudem enthalten Naturelemente, wie Pflanzenbestand und Wasser, verhältnismäßig hohes Potenzial Wohlbefinden im Menschen auszulösen.[efn_note]Roger S. Ulrich. (1983). S.110.[/efn_note]
Geordnete, von Ulrich als parkähnlich klassifizierte Naturlandschaft, welche regelmäßiger und öfter menschlichen Eingriff erfährt, wird Ulrichs Forschung nach gegenüber der wilderen, nicht städtischen Naturlandschaft, bevorzugt.[efn_note]Roger S. Ulrich, (1986). S.32, 35+40.[/efn_note]
6.2. Subjektive Einflussfaktoren
6.2.1. Psychologische Effekte
In ihrer Arbeit ‚The Experience of Nature – A Psychological Perspective‘[efn_note]Rachel Kaplan und Stephen Kaplan. (1989). S. 1-338.[/efn_note] widmen sich die Psychologen Rachel und Stephen Kaplan der Bewertung einer Naturlandschaft. Sie schreiben, dass die Bewertung von Naturlandschaft und damit auch ihr Effekt, von dem in ihr enthaltenen, eingeschätzten Potenzial für das Funktionieren des/ der Betrachters_in in der Landschaft, abhängt. Der/ Die Betrachter_in bevorzugt Landschaft, in welcher gute Vorrausetzungen, für das eigene Funktionieren innerhalb der Landschaft leicht und schnell zu erfassen sind.[efn_note]Rachel Kaplan und Stephen Kaplan. (1989). S. 38+49.[/efn_note]
‘In very open and in blocked areas it is more difficult to anticipate what might happen, and preferences tend to be relatively low. In spatially defined areas and in open forests, by contrast, it is far easier to judge where one can venture safely and what to expect. Such categories tend to be highly favour.‘[efn_note]Rachel Kaplan und Stephen Kaplan. (1989). S.49.[/efn_note]
Wie gut der Mensch in der ihn umgebenen Landschaft funktionieren kann, hängt davon ab, wie die Landschaft strukturiert und organisiert ist. [efn_note]Rachel Kaplan und Stephen Kaplan. (1989). S.45.[/efn_note] Parkähnliche gestaltete Naturlandschaften werden hinsichtlich eines Entspannungseffektes bevorzugt.[efn_note]Rachel Kaplan und Stephen Kaplan. (1989). S.48.[/efn_note]
Kaplan und Kaplan stellen in ihrer Forschungsarbeit[efn_note]Rachel Kaplan und Stephen Kaplan. (1989). S. 1-338.[/efn_note] außerdem fest, dass der Zugang zu Naturlandschaft am Arbeitsplatz stressreduzierend wirkt, die Arbeit als angenehmer empfunden wird. Personen, die nur ‘man-made’- Elemente von ihrem Arbeitsplatz aus sehen, empfinden verhältnismäßig mehr Stress und weniger Freude am Arbeitsplatz. Ein Gang in die Naturlandschaft schafft Distanz zu Stressverhältnissen, z.B. im Beruf.[efn_note]Rachel Kaplan und Stephen Kaplan. (1989). S.189- 190.[/efn_note]
Kaplan und Kaplan stellten fest, dass ‚bevorzugte‘ Umgebungen mehr Potenzial beinhalten, stressreduzierend zu wirken.[efn_note]Rachel Kaplan und Stephen Kaplan. (1989). S.189.[/efn_note] Entspannende, vitalisierende Effekte, welche die Naturlandschaft auf den Menschen hat, ist eng mit der Ästhetik der Naturlandschaft verbunden.[efn_note]Rachel Kaplan und Stephen Kaplan. (1989). S.195- 196.[/efn_note]
6.2.2. Landschaftsbewusstsein
Der Volkskundler Albrecht Lehmann schreibt in ‚Erinnerte Landschaft Veränderungen des Horizonts und narrative Bewußtseinsanalyse‘,[efn_note]Albrecht Lehmann. (1998). S.293.[/efn_note] dass wir uns durch Erfahrungen, die wir in den Landschaften, die uns umgeben, Wissen aneignen, auf welches wir in der reflexiven Auseinandersetzung mit der Welt zurückgreifen. Die aktuelle, städtische Naturlandschaft befindet sich in einem ständigen Wandel.[efn_note]Albrecht Lehmann. (1998). S.294.[/efn_note] Personen erinnern sich an Landschaften, die es heute nicht mehr gibt.[efn_note]Albrecht Lehmann. (1998). S.295.[/efn_note] Die Bedeutung, die der Landschaft zugeschrieben wird, ist zudem von einem subjektiv geprägten Gefühl für Ästhetik, der Wissensvermittlung von Literatur und Massenmedien geprägt, laut Lehmann.[efn_note]Albrecht Lehmann. (2001). S.150.[/efn_note]
Landschaft ist komplex, sie umschließt objektiv erkennbare, mineralische, biologische und ökologische Dimensionen.[efn_note]Albrecht Lehmann. (2001). S.150.[/efn_note] Vormoderne und Moderne, Kindheitserfahrungen und ästhetische Vorgaben prägen die Erfahrung von Landschaft.[efn_note]Albrecht Lehmann. (2001). S.150-151.[/efn_note] ‚Genussvolle‘ Naturerlebnisse begünstigen die aktive Auseinandersetzung mit der Landschaft.[efn_note]Albrecht Lehmann. (2001). S.152.[/efn_note] Durch ‚selbsterworbene Erinnerungen‘ wird das Landschaftsbewusstsein geprägt.[efn_note]Albrecht Lehmann. (2001). S.152.[/efn_note] Bücher und Bilder sind gefühls- und reaktionsprägende Instanzen. Lehmann nennt in diesem Zusammenhang Ausschnitte aus einer Befragung, in welcher die Befragten angaben, dass jedes gesichtete Reh in einer Lichtung, seid ihrer Kindheit (1950er oder 1960er Jahren) bis heute Bambi sei.[efn_note]Albrecht Lehmann. (2001). S.152.[/efn_note]
In Deutschland werden Veränderungen der Landschaften vor allem als ‚Verlust von etwas Erhaltenswerten‘ wahrgenommen, schreibt Lehmann.[efn_note]Albrecht Lehmann. (2001). S.153.[/efn_note] ‚Die Erzählungen über ‚künstliche‘ Landschaftsveränderungen artikulieren sich deshalb typischerweise als Verlust- und Restriktionserzählung.‘[efn_note]Albrecht Lehmann. (2001).S.153.[/efn_note]
6.2.3. ‘Enabling places’[efn_note]Vgl., Cameron Duff, Exploring the role of ‘enabling places’ in promoting recovery from mental illness: A qualitative test of a relational model. Health & Place 18, 2012, ELSEVIER, Monash Fellow, Social Science and Health Research Unit, Monash University, PO Box 197, Caulfield East, Melbourne, Vic 3145 Australia. Available online 21 July, (2012). S. 1388-1395.[/efn_note]/ Erholungsorte
Cameron Duff,[efn_note]Absolvierte PhD. in Political Theory an der RMIT School of Management in Australien.[/efn_note] welcher soziologische, anthropologische, ethnographische Forschung betreibt, stellte sich in einer seiner Forschungsarbeiten[efn_note]Cameron Duff. (2012). S. 1388-1395.[/efn_note] die Frage, wie und unter welchen Bedingungen kommunale Orte zur Erholung beitragen. Hierzu führte Duff im Jahr 2011, eine Befragung in Melbourne in Australien durch und befragte Personen, die sich in einem Heilungsprozess von mentaler Erkrankung befanden. Viele der Teilnehmer_innen gaben an, Naturlandschaften, wie Parks, als erheiternde und belebende Orte zu empfinden, welche den Heilprozess unterstützen und helfen ein Gefühl von Isolation zu überwinden als auch Hoffnung zu stärken.[efn_note]Cameron Duff. (2012). S.1393- 139.[/efn_note]
Duffs Forschung zeigt ebenfalls auf, dass Teilnehmer_innen auch lokale Orte, wie Cafés, Geschäfte und Frisöre mit Heilungsprozess unterstützenden Wirkungen verbinden. Teilnehmer_innen verdeutlichen durch das Aufzeichnen von Mental- Maps und eigenen Aussagen, wie variabel die Lokalisierung heilungsprozessfördernder Orte für verschiedene Menschen sein kann. Die für den Heilungsprozess wichtigen Komponenten der unterschiedlichen Orte zeigen jedoch Gemeinsamkeiten auf. Die Orte lösen ein Gefühl von Gemeinschaft aus, wirken entspannend und vermitteln Hoffnung für eine bessere Zukunft. Das Gefühl von sozialer Integration stellte sich dabei als besonders heilungsprozessunterstützend heraus.[efn_note]Cameron Duff. (2012). S. 1392/1394.[/efn_note]
6.2.4. Soziale Interaktionen
Die Umweltforscherinnen Laura M. Frederickson und Dorothy H. Anderson forschten als teilnehmende Beobachterinnen mit Hilfe von Interviews und durch das Auswerten von Protokollen in Minnesota und Arizona zum Thema Erfahrung in der Naturlandschaft.[efn_note]Laura M. Frederickson, Dorothy H. Anderson. (1999). S.21-39.[/efn_note] Die Forscherinnen fanden heraus, dass die Bedeutung, die einem Ort zugeschrieben wird, auch auf den sozialen Interaktionen, die dort stattfinden oder eben nicht stattfinden, basiert.[efn_note]Laura M. Frederickson, Dorothy H. Anderson. (1999). S.36.[/efn_note]
‘The strongest part, the thing, that I remember the most is just the interaction with all the other women {slight pause} which to me was as equally important as being in this beautiful setting. {…} All I know is, that being on this trip with other women made it the trip incredibly meaningful to me. (Boundary Waters trip participant, age 43).’[efn_note]Laura M. Frederickson, Dorothy H. Anderson. (1999). S.30.[/efn_note]
Die soziale Komponente, die Interaktion als Aufenthalt mit Gleichgesinnten, zur allgemeinen Gesellschaft und zu einem Gespräch, war auch eine präferierte Komponente, die in einem leitfadenorientierten Interview auffällig war, welches ich zum Thema Aufenthalt an der frischen Luft geführt habe.
‚[…] so zwischen den Seminaren mag ich‘s eigentlich lieber, wenn ich ein oder zwei Personen dabei hab und jetzt nich […], das ganze Seminar, […] oder alleine is es auch schön […].‘[efn_note]Vgl., Margo Helmke, Interviewauszug, im Projekt internen Agora-Raum. (18.06.2018). S.5.[/efn_note]
6.2.5. ‚Multidimensionale Wahrnehmung‘
In einer Forschungsarbeit[efn_note]Andrea Abraham, Kathrin Sommerhalder, Thomas Abel. (2009). S.59-69.[/efn_note] von Andrea Abraham, Kathrin Sommerhalder und Thomas Abel, thematisieren die Autoren gesundheitsfördernde Aspekte des Aufenthalts und der Bewegung in der Naturlandschaft. Die Autoren grenzten ihr Forschungsfeld auf die gesundheitsfördernden Auswirkungen der Landschaft in industrialisierten Städten ein.
Landschaft wird multidimensional wahrgenommen, durch Geruchs-, Geräusch-, Seh- und Tastsinn.[efn_note]Andrea Abraham, Kathrin Sommerhalder, Thomas Abel. (2009). S.59-60.[/efn_note] Auch soziale, physische und metaphorische Konstrukte und die kulturelle Prägung sind für die Wahrnehmung und Auswirkungen der Landschaft auf das Subjekt ausschlaggebend.[efn_note]Andrea Abraham, Kathrin Sommerhalder, Thomas Abel. (2009). S.60.[/efn_note] Die Wahrnehmung der Landschaft ist verbunden mit dem individuellen Werteverständnis und Identitätsbezügen, Abhängigkeitsverhältnissen und Zugehörigkeitsempfindungen.[efn_note]Andrea Abraham, Kathrin Sommerhalder, Thomas Abel. (2009).S.60.[/efn_note]
7. Forschungsfeld
7.1. Hamburg städtische Naturlandschaft
14 % der Fläche der Stadt Hamburg ist Grünanlage bzw. Naturlandschaft.[efn_note]Gabriele Schabbel-Mader, Helmut Barth, Holger Paschburg, Jürgen Pietsch, Martin Bredenbeck. (2013). S.7.[/efn_note] Diese Naturlandschaften werden mit Erholung, sozialer Kommunikation, ästhetischer Landschaft, dem allgemeinen Stadtklima, öffentlich in Verbindung gestellt.[efn_note]Gabriele Schabbel-Mader, Helmut Barth, Holger Paschburg, Jürgen Pietsch, Martin Bredenbeck. (2013). S.9.[/efn_note] Neue ‚gärtnerische Projekte‘ in Hamburg nehmen zu.[efn_note]Gabriele Schabbel-Mader, Helmut Barth, Holger Paschburg, Jürgen Pietsch, Martin Bredenbeck. (2013). S.10.[/efn_note]
Hamburgs Naturlandschaft zugehörig sind die Parkanlage Planten un Blomen und die Grünfläche der Platz der Jüdischen Deportierten, die ich im Rahmen meiner Forschungsarbeit erkundet habe. Beide Naturlandschaften befinden sich in der Nähe des Hauptgebäudes der Universität Hamburg.
7.2. Eigenes Bildmaterial Parkanlage Planten un Blomen

7.2.1. Komponente Wasser Planten un Blomen

7.2.2. Eigenes Bildmaterial Grünfläche Platz der Jüdischen Deportierten
Auf der angefertigten Skizze sind im Abstand von 50 Schritten Entfernung Markierungen zu sehen, diese Markierungen verdeutlichen den von mir gegangenen Weg. An den markierten Stellen habe ich Fotomaterial erhoben, durch welches ich meine Impressionen des Platzes, von der Markierung ausgehend, festgehalten habe. Jeder Markierung sind zwei Fotos zugeordnet, wobei auf jeweils einem der beiden Fotos die Oberflächentextur der Anlage sichtbar wird.
Skizze:

Ausgangspunkt/ ESAW:
Markierung 1:
Markierung 2:
Markierung 3:
Markierung 4:
Markierung 5:
Markierung 6:
Markierung 7:
Markierung 8:
Blickfang:

7.3. Studierende der Universität Hamburg
Durch den Universitätsalltag und andere, individuell bedingte Einflussfaktoren, fühlen sich viele Studenten_innen gestresst, dies betrifft auch Studenten_innen der Universität Hamburg. Stress kann die geistige Aufnahmefähigkeit und das Vermögen den Lehrinhalt verstehen und umsetzen zu können, beeinträchtigen.
Als Studentin der Universität Hamburg halte ich es für sinnvoll, mich mit Stressbewältigungsstrategien auseinanderzusetzen. Besonders interessant sind hierbei Methoden, deren Anwendung verhältnismäßig leicht in den Alltag integriert werden kann. Hierbei hat sich die ‚Wahrnehmung von Naturlandschaft‘, im Fall meiner Forschungsarbeit, ‚die Wahrnehmung von städtischer Naturlandschaft‘, als besonders interessante Methode herausgestellt. Die ‚Wahrnehmung von städtischer Naturlandschaft‘ als Methode zur Stressreduktion einzusetzen, halte ich u.a. aufgrund der verhältnismäßig guten Erreichbarkeit für besonders geeignet.
Das Forschungsfeld, die beiden Naturlandschaften in der näheren Umgebung des Hauptgebäudes der Universität Hamburg und die Studenten_innen sind mir aufgrund meines ‚Studentendaseins‘ verhältnismäßig gut zugänglich. Das regelmäßige Miterleben meines Forschungsfeldes ist für meine Forschung unterstützend. Studenten_innen als Subjekte mit individuellem Stressempfinden und individuellen Deutungen der Welt nehmen städtische Naturlandschaft auf individuelle Art und Weise wahr, weshalb ich Studenten_innen als repräsentative Personen zum Thema meiner Forschung verstehe.
8. Ergebnis
Mit Berücksichtigung der Theorie, dass es Komponenten in der Naturlandschaft gibt, die vermehrt als positiv wahrgenommen werden und, dass bei Vorhandensein dieser präferierten Komponenten die stressreduzierende bzw. entspannende Wirkung der Naturlandschaft auf den Menschen begünstigt ist, werden diese Komponenten in dieser Arbeit thematisiert und anhand von Forschungsarbeiten verdeutlicht.
8.1. Zusammenfassung
Die Wahrnehmung von Naturlandschaft im städtischen Umfeld kann stressreduzierend wirken, wenn ein Subjekt diese als solche bewertet. Diese Bewertung ist individuell und abhängig von bewussten- und unterbewussten Deutungsprozessen. In meiner Forschungsarbeit habe ich mich mit bestimmten Komponenten beschäftigt, die die stressreduzierende Wirkung von städtischer Naturlandschaft begünstigen können. Solche gliedere ich in die materielle Gegebenheit der städtischen Naturlandschaft und in subjektiv geprägte Komponenten. Die materiellen Gegebenheiten haben ein erhöhtes Potenzial als stressreduzierend wahrgenommen zu werden, wenn sie eine bestimmte Komplexität aufweisen. Komponenten hierzu können eine gute Erreichbarkeit, Komfort durch Zusatzangebote, Einsicht- und Belehrungsmöglichkeit sowie eine bestimmte Oberflächentextur und außerdem eine gewisse architektonische Struktur sein, welche u.a. einen Fokuspunkt bietet, keine als bedrohlich empfundenen Elemente enthält, sowie Pflanzenbestand und Wasserelemente aufweist. Namensgebung und Pflegezustand beeinflussen die Wirkung einer städtischen Naturlandschaft ebenfalls.
Zu den subjektiv geprägten Komponenten, die die stressreduzierende Wirkung einer Naturlandschaft beeinflussen, gehören u.a. individuelles Werteverständnis, Kindheitserfahrungen, Identitätsbezüge, Abhängigkeits- und Zugehörigkeitsempfinden, ästhetisches Empfinden, Wissensvermittlung durch Literatur und Medien, vorherige Naturerlebnisse, individuelle Bedürfnisse, die soziale Integration- und Interaktion.
8.2. Wirkung von Naturlandschaft
8.2.2. Naturlandschaft als relationale Errungenschaft
Naturlandschaft kann die Gesundheit eines Menschen akut und auch langwierig, bewusst und unterbewusst beeinflussen. Physisch und mental steht der Mensch in Resonanz zur Naturlandschaft.[efn_note]Ulrich Gebhard, Thomas Kistemann. (2016). S.2.[/efn_note]
‚Therapeutische Landschaften sind aus materiellen, sozialen und affektiven Ressourcen konstruierte Manifestationen und nicht einfach „Entdeckungen“. Ihre therapeutischen Eigenschaften sind relationale Errungenschaften; sie resultieren aus dem Zusammentreffen gesundheitsfördernder Ressourcen an einem spezifischen Ort.‘[efn_note]Ulrich Gebhard, Thomas Kistemann. (2016). S.2.[/efn_note]
8.2.3. Naturlandschaft als ‚inner meaning‘[efn_note]Ulrich Gebhard, Thomas Kistemann. (2016). In Anlehnung an Gesler, W.M. Therapeutic landscapes: theory and a case study of Epidauros, Greece. Environment and Planning D: Society and Space 11, (1993). 171-189. S.8.[/efn_note]
Gesundheitsfördernde Landschaften können nicht als ‚fester Ort‘ sondern als ein ‚dynamischer Prozess‘ der Interaktion zwischen Menschen und Umwelt gedeutet werden.[efn_note]Ulrich Gebhard, Thomas Kistemann. (2016). In Anlehnung an Doughty, K., Walking together: The embodied and mobile production of therapeutic landscape. Health & Place 24, (2013). S. 140-146. S.2-3.[/efn_note] Das Interaktionsgefüge von Menschen und Umwelt kann als Beziehung gedacht werden.[efn_note]Ulrich Gebhard, Thomas Kistemann. (2016). S.12.[/efn_note] Die symbolisierte subjektive Bedeutung der Naturlandschaft, welche auch als ‚inner meaning'[efn_note]Ulrich Gebhard, Thomas Kistemann. (2016). In Anlehnung an Gesler. S.8.[/efn_note] bezeichnet wird, ist ausschlaggebend für die erholsame und stressreduzierende Wirkung der Naturlandschaft.
8.3. Naturlandschaft – Feldforschungsergebnisse
8.3.1. Bsp. Parkanlage Planten un Blomen
Immer wieder wird die Erholungsfunktion des Parks im Kontrast zur hektischen Dynamik der Stadt herausgestellt.[efn_note]Vgl., Jeanette Moor, Annette Walter, Lars von Karstedt, Paula ist schuld! Der Stadtpark ein volkskundliches Geheimnis? Hamburger Platt 5- 8 1995-1998 Heft 1 6.Jg. Mitteilungen aus dem Institut für Volkskunde Hamburg. ZVV der Univ. Hamburg. (1996). S.3-26. S.18. // Gabriele Schabbel-Mader, Helmut Barth, Holger Paschburg, Jürgen Pietsch, Martin Bredenbeck. (2013). S.57.[/efn_note]
In einem Auszug aus einem Protokoll zu einer teilnehmenden Beobachtung in Form eines Wahrnehmungs-spaziergangs, den ich in der Parkanlage Planten un Blomen durchführte:
‚Die Sinneseindrücke, die bei Betreten des Parks entstehen, sind geprägt von den natürlichen Elementen des Parks und lösen sofort deutlich andere Empfindungen aus, im Vergleich zu den Sinneseindrücken, die zuvor auf dem Weg zum Park entstanden, im städtischen Umfeld, mit eher unruhigen Elementen. Das natürliche Umfeld des Parks hat nach wenigen Sekunden bereits eine entspannende Wirkung auf mich. Ich stelle fest, dass ich sofort tiefer und ruhiger atme und beginne, langsamer zu gehen.‘[efn_note]Vgl., Margo Helmke, Teilnehmende Beobachtung 2, Wahrnehmungsspaziergang Planten un Blomen, Im projektinternen Agora-Raum. (16.07.2018). S.1.[/efn_note]
8.3.2. Bsp. Platz der Jüdischen Deportierten[efn_note]Der Platz der Jüdischen Deportierten dient dem Gedenken an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus von diesem Platz ausgehend, in Deportationsstätte deportiert wurden.[/efn_note]
Die Namensgebung und der historische Bezug kann den Wahrnehmungsprozess von Naturlandschaft unmittelbar beeinflussen. Ein Beispiel städtischer Naturlandschaft Hamburgs hierzu ist der Platz der Jüdischen Deportierten in unmittelbarer Nähe des Hauptgebäudes der Universität Hamburg. Die Namensgebung dieses Platzes bezieht sich auf die historischen Ereignisse, die an diesem Ort stattfanden. Die Namensgebung dieses Platzes dient somit auch dem Gedenken dieser historischen Ereignisse, die in diesem Fall direkt an diesem Ort stattgefunden haben.
Mit dem Wissen über die historische Bedeutung dieses Platzes habe ich die Grünanlage betreten. Ich nutzte meinen Aufenthalt in dieser Grünanlage zum Gedenken an die historischen Ereignisse der Vergangenheit.
8.3.3. Bsp. Ergebnisse Universitätsgelände
Die ästhetische Komponente von Naturlandschaft ist Teileinheit des stressreduzierenden Effekts von Naturlandschaft.[efn_note]Vgl.,Roger S. Ulrich. (1983).// Ulrich Gebhard, Thomas Kistemann, (2016), S.8.// Rachel Kaplan und Stephen Kaplan, (1989) S. 1-338.[/efn_note] Ästhetische Potenziale einer Naturlandschaft können die erholsame, stressreduzierende Wirkung von Naturlandschaft begünstigen. Sie können die gesundheitsfördernden ‚Tatsächlichkeiten‘ einer Naturlandschaft, wie z.B. Bewegungsfreiheit, Luftoptimierung, Lärmreduktion verstärken.
In einem Auszug aus einem Interview, welches ich mit einer Studentin der Universität Hamburg zum Thema Integration von Naturlandschaft ‚in- und um das Universitätsgelände‘ der Universität Hamburg führte: Das individuelle Empfinden von ästhetischen bzw. schönen Elementen einer Naturlandschaft, war eine präferierte Komponente, die in diesem Interview auffällig war und meine Interviewpartnerin motivierte, einen bestimmten Ort als Aufenthaltsort bevorzugt aufzusuchen. Auszug aus dem Interview:
‚[…] ich mein selbst in unserem Gebäude gibt es Bäume, das is irgendwie auch ganz schön, obwohl‘s so‘ n bisschen gewächshausmäßig dann manchmal die Luft is, aber, klar […] sind Blumen schön, aber ich denk mal das wird auch wieder kommen, wenn die die Baustelle fertig gemacht haben, weil die Baustelle is tatsächlich ein Grund, warum man nicht so gerne rausgehen möchte mehr, am ESAW, weil […] es sehr oft sehr laut is[…].‘[efn_note]Vgl., Margo Helmke, Interviewauszug. Im projektinternen Agora-Raum. (18.06.2018). S.4.[/efn_note]
‚[…] im ESAW find ich ganz schön, aber wie gesagt, mit der Baustelle ist es halt blöd, […] aber alternativ kann man natürlich ins ESAO gehen und da ist es echt ganz cool, die haben da auch so Sonnenschirme und Bänke und mehr […] Liegestühle oder ja, generell mehr Platz, […] die haben da auch so `ne kleine Wiese dann direkt neben dem Café, dass is irgendwie ganz cool, also is ja auch kein weiter Weg dahin[…].‘[efn_note]Margo Helmke, Interviewauszug, Im projektinternen Agora-Raum. (18.06.2018). S.5.[/efn_note]
9. Relevanz
Bezugnehmend auf meine Forschungsarbeit halte ich die Diskussion und Integration kulturanthropologischer Erkenntnisse im Bereich der ‚Stadtentwicklung Hamburg‘ für besonders wichtig, wenn es darum geht, das gesundheitsfördernde Potenzial von städtischen Naturlandschaften zu erkennen, stadtplanerisch sinnvoll zu berücksichtigen und weiterzuentwickeln auch im Hinblick auf die Nutzung der ‚Wahrnehmung von Naturlandschaft‘ als gesundheitsförderndes Element.
Die Nutzung von Naturlandschaft als gesundheitsförderndes Element im städtischen Raum halte ich im Hinblick auf Entspannung und Stressreduktion besonders geeignet, da sie verhältnismäßig leicht zugänglich ist und somit von vielen Menschen genutzt werden kann.
Möglichkeiten ‚Naturwahrnehmung als Entspannungsmethode‘ im städtischen Umfeld in den Alltag und Tagesablauf zu integrieren, sollten aufgezeigt, gefördert und weiterentwickelt werden.
Der grüne Zweig – Literatur- und Quellenverzeichnis
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